Die unverminderten territorialen Erweiterungsgelüste unter den regionalen Mächten sorgten dafür, dass die Balkankrise eine Konstante im politischen Geschehen Europas blieb.
Das dem Schaustellergewerbe entsprechende „Prinzip der Attraktion“ fand seine Analogie in der Filmauswahl. Nach dem Vorbild der Varietés enthielten Kinoprogramme meist rund zehn bis fünfzehn Filme, sogenannte „Nummern“. Ein attraktives Kurzfilmprogramm sollte das Publikum anlocken.
Für die Wirkungsästhetik der frühen Filmpräsentationen hat der amerikanische Filmhistoriker Tom Gunning den Begriff „Kino der Attraktionen“ geprägt. Statt zu erzählen, wie es später üblich war, stellte man das Gezeigte zur Schau.
Internationale Filmproduzenten dominierten die Kinematographie in ihrer frühen Periode. Um 1910 traten österreichische Filmpioniere auf den Plan, die das heimische Kino für zwei Jahrzehnte prägen sollten.
Nicht nur die Inhalte der Hetzbotschaften glichen sich in den kriegsführenden Ländern, auch die bildlichen Sujets und Darstellungsformen der Bildpropaganda wiesen verblüffende Ähnlichkeiten auf.
Als Propagandamedium war die Karikatur besonders erfolgreich, da sie mit subtilen visuellen Mitteln große Wirkung entfalten konnte. Als Reaktion auf aktuelle (Kriegs-)Ereignisse wurden rasch (Um-)Wertungen und Emotionen verbreitet.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Plakat als Kommunikationsmedium für Werbezwecke genutzt. Die Gebrauchsgrafik etablierte sich als eigenständigen Zweig der Kunstproduktion. Mit dem Krieg wurde das Plakat zum modernen Trägermedium für politische Inhalte.
Erst in der zweiten Kriegshälfte wurden Flugblätter als wirksames Instrument der psychologischen Kriegsführung erkannt. Die meist einseitigen Druckschriften wurden in abenteuerlichen Aktionen über der Front abgeworfen, um die gegnerischen Truppen moralisch zu destabilisieren.
Bei Kriegsbeginn stellte sich trotz der abweichenden Haltung einzelner Regionen und Gesellschaftsschichten die Bevölkerung der Habsburgermonarchie, aber auch der anderen kriegsführenden Nationen überwiegend hinter die Entscheidung der Regierenden. Die Kriegsbegeisterung hielten auch propagandistisch motivierte Filme fest.
Nach dem Ableben Kaiser Franz Josephs wurden der neue, junge Kaiser und seine Frau von der k. u. k. Filmpropaganda in den Fokus genommen. Ihre Popularität sollte gestärkt werden. Das Kaiserpaar hatte Ruhe, Harmonie und Sicherheit im tatsächlichen Chaos zu vermitteln.
Die Filmberichterstatter des Ersten Weltkriegs, egal auf welcher Seite sie im Einsatz waren, hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen: Die Produktion authentischer Kampfbilder erwies sich als schwierig, wenn nicht unmöglich. Die Kameras waren schwer und unbeweglich, Teleobjektive praktisch unbekannt, das Filmmaterial war wenig lichtempfindlich, sodass in der Dämmerung oder bei Nacht, wenn viele Kampfhandlungen stattfanden, kaum Aufnahmen möglich waren.
Erfolgsnachrichten von der Front standen im Zentrum der militärisch-filmischen Propaganda. Die Technisierung und die Vernichtungseffizienz der Waffen wurden ebenfalls filmisch demonstriert. Die Militärs konnte man bei deren organisierten und durchdachten Einsatz beobachten.
Die Kriegswirtschaft forderte allen den größten Einsatz ab. Es folgte die Einbindung der Zivilbevölkerung und insbesondere der Frauen in den „totalen Krieg“. Sie eroberten neue Arbeitsgebiete für sich. Die Mitverantwortung der „Heimatfront“ setzte mitunter Demokratisierungseffekte in Gang und veränderte die Ansprüche der Gesellschaft an den Staat.
Die k. u. k. Filmpropaganda zentrierte sich allen voran auf die Präsentation des Kaiserhauses sowie der militärischen und wirtschaftlichen Stärke. Behaupten wollte man sich dabei nicht nur gegenüber den Kriegsgegnern. Man versuchte auch, einer vermeintlichen medialen Überpräsenz des deutschen Bündnispartners auf der Propagandaebene entgegenzuwirken.
Spätestens mit Kriegsende wurden die Folgen des jahrelangen Kampfes für alle ersichtlich. Versehrte mussten in die Nachkriegsgesellschaft integriert werden. Auch der Film dokumentierte nun die invaliden Opfer des Krieges. Der Heldenverehrung tat dies allerdings keinen Abbruch. Nahezu jede und jeder war persönlich betroffen, wollte den verlorenen Angehörigen zumindest den „Heldenstatus“ erhalten. Parteiische Kriegsfilme hatten daher in der Zwischenkriegszeit großen Zulauf, die Aufführung von Antikriegsfilmen wurde hingegen von Protesten begleitet.
Obwohl der Kinematographie eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung zukam, mangelte es lange Zeit an einer einheitlichen Regelung der Bedingungen und Inhalte der Filmvorführungen. Konflikte zwischen Behörden, „moralisch“ besorgten Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Kinematographenbetreibern blieben daher nicht aus.
Die Vorführung erotischer Filme in Spezialvorstellungen zählte in der Frühzeit des Kinos zu den Kassenmagneten schlechthin. Bei den sogenannte „Herrenabenden“ präsentierte man allerdings nicht nur „pikante“ Aufnahmen, sondern auch Filme über chirurgische Eingriffe, Krankheiten und körperliche Missbildungen.
Der Ruf nach dem „guten“, „moralisch hochstehenden“ Film, der abseits der Unterhaltung und Schaulust Bildungsinhalte vermittelte, wurde mit der verstärkten Verbreitung des Mediums um 1906 immer lauter. Eine vom Bildungsbürgertum initiierte Debatte über die Gefahr des „Schundfilms“ hatte die Entstehung von Reformkinobewegungen zur Folge. Diese traten für ein „besseres“, „kulturell höherstehendes“, da belehrendes, Filmschaffen ein.
Der gegen das „Unwesen des Kinos“ gerichtete Protest von Lehrern, Eltern, Klerus und Theaterdirektoren ließ die Branche näher zusammenrücken. 1908 wurde der „Reichsverband der Kinematographenbesitzer“ gegründet, die neuen Fachzeitungen („Kinematographische Rundschau“, „Der Komet“) verstanden sich als Sprachrohr der Sparte, machten deren Interessen publik und verwiesen auf neue Strömungen und Entwicklungen des Metiers. Ein wichtiges Anliegen, das 1916 neuerlich diskutiert wurde, war etwa die Forderung nach der Vereinheitlichung und Zentralisierung der Zensur und die Einrichtung einer Berufungsinstanz gegen erlassene Verbote.
Der Erste Weltkrieg intensivierte den Einsatz und die Akzeptanz neuer Propagandamedien. Auf allen Ebenen wurde für die Kriegsmaschinerie geworben. Die Organisation der filmischen Propaganda oblag in Österreich-Ungarn ab 1914 der Filmstelle des Kriegspressequartiers.
Im Ersten Weltkrieg erreichte die mentale Mobilisierung der Bevölkerung bisher unbekannte Ausmaße. Zu den propagandistischen Maßnahmen zählten unter anderem auch die Produktion und Distribution von Tonaufnahmen, auf denen die ermunternden Worte des Kaisers sowie führender Generäle der k. u. k. Armee zu hören waren.
Die im Auftrag der Filmstelle des Kriegspressequartiers gedrehten Aufnahmen hatten mehrere Aufgaben zu erfüllen: Sie sollten den Krieg an sich stützen sowie den Truppeneinsatz, die Behandlung der Kriegsgefangenen, „den kulturellen Zustand der Monarchie“, die Volksernährung, die Kriegsindustrie, „die landschaftlichen Schönheiten der Monarchie“ und das Kaiserhaus bestmöglich in Szene setzen.
Die Staatliche Filmhauptstelle sollte in den ersten Jahren der jungen Republik zum wichtigsten Produzenten des kritischen non-fiction- sowie des wissenschaftlichen und belehrenden Films werden. Aber auch gut umgesetzte Unterhaltungsfilme und Streifen, die für den Kleinstaat Österreich warben, zählten zum Repertoire dieser Institution.
Während des Krieges kam es für die Zivilbevölkerung zu einer Verschlechterung der gesamten Lebensbedingungen. Besonders verheerend wirkte sich aber die Nahrungsmittel- und Konsumgüterknappheit aus, die zu einer dramatischen Notlage führte.
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