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    „Gott erhalte!“ – Der Kaiser

    Kaiser Franz Joseph war das Symbol für die österreichisch-ungarische Monarchie. Für den Großteil der Bürger des Staates war der alte Kaiser eine sakrosankte Respektsperson. Seit 1848 in Amt und Würden, galt er als „der Kaiser“ schlechthin.

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    „In Deinem Lager ist Österreich!“ – Die Armee

    Die berühmte Zeile aus dem Lobgedicht Grillparzers an Feldmarschall Radetzky kann man pars pro toto für die Armee der Habsburgermonarchie verstehen. Die k. u. k. Armee stand im Dienste des Kaisers und nicht des Staates. Franz Joseph war der „Oberste Kriegsherr“. 

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    Der verlängerte Arm der Staatsmacht: Die Bürokratie

    Der Beamtenapparat war eine der wichtigsten Klammern für den Zusammenhalt der vielgestaltigen Habsburgermonarchie. Ebenso vielfältig wie das Staatsganze war die Beamtenschaft, die ein streng hierarchisches System mit aberwitzigen Verästelungen der Dienstgrade ausgebildet hatte. Eine aus heutiger Sicht bizarr anmutende Titulatur befriedigte die Titelsucht.

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    Das Bündnis von Thron und Altar: Die katholische Kirche

    Spätestens mit der Dezemberverfassung 1867 wurde die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit gesetzlich festgelegt. Die letzten Reste einer Benachteiligung von Angehörigen anderer Konfessionen waren beseitigt. Dennoch war der Katholizismus auch weiterhin de facto Staatsreligion.

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    Die Doppelmonarchie: Zwei Staaten in einem Reich

    Der Österreichisch-Ungarische Ausgleich 1867 verwandelte die Habsburgermonarchie in eine Verbindung zweier souveräner Staaten. Österreich-Ungarn stellte ein dualistisches System dar, in dem jede Reichshälfte mit einer eigenen Verfassung, Regierung und Volksvertretung ausgestattet war. Auch die Bürger und Bürgerinnen der einen Reichshälfte wurden in der anderen als Ausländer angesehen.

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    „Unteilbar und Untrennbar“ – Der Gesamtstaat

    Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war eine Realunion zweier Staaten, die auf der verfassungsrechtlichen Grundlage des Ausgleichs von 1867 beruhte. Die Verbindung manifestierte sich durch gemeinsame Institutionen und einen gemeinsamen Herrscher. In der Person Franz Josephs verfügte der Gesamtstaat über eine mehr als nur symbolische Klammer.

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    Die Habsburgermonarchie im Prozess der Demokratisierung

    Am Vorabend des Ersten Weltkriegs war der Kampf um politische Mitspracherechte noch lange nicht ausgefochten: In der österreichischen Reichshälfte war seit 1907 das Wahlrecht für alle männlichen Staatsbürger Realität geworden, während in Ungarn weiterhin nur vermögende Schichten über das Wahlrecht verfügten. Frauen blieben in beiden Reichshälften von jeglicher politischen Mitsprache ausgeschlossen.

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    Der Mangel an politischer Kultur

    Am Vorabend des Ersten Weltkriegs litt das politische System der österreichischen Reichshälfte an einer schweren Krise. Auf der Regierungsbank konnte man um die Jahrhundertwende einen raschen Wechsel der Regierungen beobachten.

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    Der starke Monarch und der Hang zum Autokratismus

    Die österreichische Spielart des Konstitutionalismus war geprägt von der überaus starken Position des Kaisers, während im Gegensatz dazu der Volksvertretung nur eine vergleichsweise schwache Rolle zugebilligt wurde.

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    Das Entstehen der Nationen

    Der uns heute selbstverständlich erscheinende Begriff der Nation ist ein vergleichsweise junges Phänomen. Der Weg zur modernen Auffassung der Nation im Sinne eines scheinbar naturgegebenen Kollektivs, das sich durch gemeinsame Sprache, Traditionen und Abstammung definiert, war ein komplizierter Prozess.

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    Die Hierarchie der Sprachen

    Die Habsburgermonarchie war ein Vielvölkerreich, in dem mehr als ein Dutzend verschiedener Sprachen gesprochen wurde. Einige Idiome hatten jedoch ein höheres Prestige als andere. Im Laufe der Geschichte war die Gewichtung der Sprachen einem steten Wandel unterworfen.

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    Der Drang zur Vereinigung

    Neben der Sprache und dem nationalen Bewusstsein unterschieden sich die Ethnien des habsburgischen Vielvölkerreiches auch nach der Geschlossenheit ihres Siedlungsgebietes. Manche davon befanden sich ausschließlich innerhalb der Grenzen der Habsburgermonarchie, andere auch außerhalb, was einen großen Einfluss auf die historische Entwicklung haben konnte.

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    Die Rolle der Schule für die Entstehung eines Nationalbewusstseins

    Die Einführung des Grundschulwesens ab der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Alphabetisierung breiter Bevölkerungsmassen zur Folge. In der Schule wurde aber nicht nur elementare Bildung vermittelt, sondern auch Sprachbewusstsein und nationale Geschichtsbilder.

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    Die Deutsch-Österreicher in der Habsburgermonarchie

    Die Deutschsprachigen waren die größte ethnische Gruppe der Habsburgermonarchie. Als einzige der Sprachgruppen waren sie in fast allen Ländern Österreich-Ungarns präsent – jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.

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    Dabei sein ist alles? Österreich und der Prozess der deutschen Einigung

    Im 19. Jahrhundert stellte sich die Frage der nationalen Einigung der Deutschen. Eine Umwandlung des Deutschen Bundes zu einem Bundesstaat und in der Folge zu einem deutschen Nationalstaat war in den Augen vieler Deutscher der logische Weg. Nur die Frage der Rolle, welche die Habsburgermonarchie dabei spielen sollte, stellte ein großes Problem dar.

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    Der radikale Deutschnationalismus und seine Haltung zur Habsburgermonarchie

    Immer mehr Deutsch-Österreicher begannen im seit 1871 geeinten Deutschland ihre „wahre Heimat“ zu sehen. Die weit verbreitete und von den österreichischen Behörden mehr schlecht als recht geduldete Bismarck-Verehrung galt als Ausdruck des deutschen Irredentismus, als Verlangen nach „nationaler Erlösung“ in Form einer Vereinigung mit dem Deutschen Reich.

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    Das Konzept des „Deutschen Mitteleuropas“

    In den 1980er Jahren erlebte der Begriff „Mitteleuropa“ in intellektuellen Kreisen eine Renaissance. In der österreichischen Sichtweise verstand man darunter vor allem die Nachfolgestaaten der alten Monarchie, die manche idyllisierend als einträchtiges Völkergemisch sahen. Dies war jedoch nicht immer so: Um 1900 war das Konzept Mitteleuropa ganz anders ausgerichtet.

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