"Eugens letzte Tage und der Löwe im Belvedere ... der König von Frankreich, den er so oft besiegt hatte, verehrte ihm einen afrikanischen Löwen ... endlich kamen drei Tage, wo der Löwe seinen Herrn nicht mehr sah, er verweigerte alles Fressen und lief unruhig im Käfig auf und nieder ... gegen drei Uhr morgens stieß er ein solches Gebrüll aus, daß der Tierwärter hinauslief in die Menagerie um nachzusehen. Da sah er Lichter in allen Zimmern des Schlosses, zugleich hörte er in der Kapelle das Sterbeglöcklein und so wußte er, daß sein Herr, der große Prinz Eugen, zu eben dieser Stunde gestorben war."
Historische Persönlichkeiten dienen seit jeher als Projektionsfläche für – zumeist – idealisierende Darstellungen von Staaten und Bevölkerungsgruppen. In Kriegszeiten sind es naturgemäß vorzugsweise siegreiche militärische Führungsfiguren aus der Vergangenheit, die zu propagandistischen Zwecken herangezogen werden. In Österreich war es Prinz Eugen von Savoyen, dem während des Ersten Weltkriegs in Essays, Gedichten und auch in der Kinderliteratur gehuldigt wurde.