„Der Koloss von Wien“
Bei den Reichsratswahlen 1891 gelang es den Christlichsozialen, sich gegen die Klerikal-Konservativen zu behaupten und als autonome politische Bewegung aufzutreten.
Bei den Reichsratswahlen 1891 gelang es den Christlichsozialen, sich gegen die Klerikal-Konservativen zu behaupten und als autonome politische Bewegung aufzutreten.
Die Anfänge der Christlichsozialen Partei sind einerseits in der katholischen Sozialreformbewegung eines Freiherrn Karl von Vogelsang zu suchen, andererseits in der Wiener Handwerkerbewegung, welche darum bemüht war, die Konkurrenzfähigkeit des Kleingewerbes gegenüber der Industrie zu sichern.
Im Ersten Weltkrieg erreichte die mentale Mobilisierung der Bevölkerung bisher unbekannte Ausmaße. Zu den propagandistischen Maßnahmen zählten unter anderem auch die Produktion und Distribution von Tonaufnahmen, auf denen die ermunternden Worte des Kaisers sowie führender Generäle der k. u. k. Armee zu hören waren.
Der Kriegsausbruch im Juli 1914 brachte die österreichische Arbeiterschaft in eine zwiespältige Position. Sie bekannte sich grundsätzlich und in Anlehnung an einen internationalen Sozialismus zum Frieden, avancierte jedoch gleichzeitig zu einer staatstragenden Partei.
Der zum Jahreswechsel 1888/89 veranstaltete Hainfelder Parteitag brachte die Einigung der unterschiedlichen ideologischen Ausrichtungen innerhalb der Sozialdemokratie, die nun mit einem einheitlichen Programm an die Öffentlichkeit treten konnte.
Bereits im Jahr 1848 entstanden die ersten Vorboten einer Arbeiterbewegung, die maßgeblich an dem – wenn auch nur kurzfristigen – Erfolg der bürgerlichen Revolution beteiligt war. Die politischen Ansprüche deckten sich in weiten Teilen mit jenen des liberalen Bürgertums, das ebenfalls politische Mitbestimmung forderte und gegen das neoabsolutistische System, gegen Zensur und Feudalismus auftrat.
Ab Mitte der 1860er Jahre gelang es den Liberalen, große Erfolge zu erzielen und dem Liberalismus an die Macht zu verhelfen. Die liberale Ära währte jedoch nur kurz und fand mit der Wahlniederlage der Verfassungspartei im Jahr 1879 ein jähes Ende.
Die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Habsburgermonarchie entwickelnden politisch-ideologischen Strömungen waren aufgrund der gegensätzlichen Interessen der einzelnen Gesellschaftsschichten sowie der einzelnen Nationalitäten äußerst heterogen. Dementsprechend gestaltete sich auch die Parteienlandschaft. Zwei wesentliche Entwicklungslinien ließen sich jedoch unterscheiden: Konservatismus und Liberalismus.
Die im Dezember 1867 erlassene Verfassung stellte die erste Konstitution der Monarchie dar, die nicht vom Kaiser oktroyiert, sondern vom Reichsrat verabschiedet wurde. Sie kann als die Geburtsstunde des österreichischen Parlamentarismus gesehen werden, der sich von nun an kontinuierlich weiterentwickelte.