Ines Rebhan-Glück

Kapitel

Die ProtagonistInnen: Mathilde Hübner und Ottokar Hanzel

Mathilde Hübner wurde 1884 als dritte von fünf Töchtern des Ehepaares Agnes Hübner (geb. von Coulon) und Gustav Hübner in Oberhollabrunn geboren. 1895 übersiedelte die Familie Hübner in die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, wo Mathilde Hübner im selben Jahr in eine Privat-Bürgerschule für Mädchen eintrat. Ab 1898 besuchte sie die Höhere Töchterschule des Schulvereins für Beamtentöchter in Wien, wo sie jedoch nur ein Jahr absolvierte, um – wie schon ihre Eltern – im Jahr darauf die Berufsausbildung zur Lehrerin einzuschlagen.
 

Kapitel

Wie kommt ein Briefwechsel in ein Archiv?

Im Jahr 1989 initiierte eine Gruppe von Historikerinnen unter der Leitung von Edith Saurer (1942–2011), Professorin für Neuere Geschichte, Wegbereiterin und wichtige Vertreterin der österreichischen Frauen- und Geschlechtergeschichte, im Rahmen einer Ausstellung zu 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich einen Zeitungsaufruf, in dem sie um private Nachlässe bat. Dieser Zeitungsaufruf führte zum Kontakt mit der Familie von Mathilde Hanzel-Hübner und die ersten umfangreichen Aufzeichnungen und Briefe wurden übergeben.
 

Thema

Die Feldpost im Ersten Weltkrieg

Als Feldpost bezeichnete man während des Ersten Weltkriegs zweierlei: einerseits die Einrichtungen der Zivil- und Militärbehörden, die mit dem Postverkehr zwischen den Fronten und der Heimat sowie innerhalb der k. u. k. Armee befasst waren, andererseits die Postsendungen (Briefe, Karten, Pakete) selbst.

Kapitel

Frauen! Schreibt keine ‚Jammerbriefe‘!

Die österreichischen und ungarischen Tageszeitungen publizierten immer wieder Appelle, in denen Frauen ermahnt wurden, nur fröhliche und aufbauende Briefe an ihre Angehörigen an der Front zu senden.
 

Kapitel

Feldpost für die Zwecke des Krieges?

Dem Feldpostbrief kam in dem durch Propaganda und Zensur geprägten Kriegsalltag eine Sonderstellung zu. Die „unmittelbare Nähe seiner Autoren zum [Kriegs]Geschehen“ an der Front verlieh ihm eine sonst kaum zu erreichende ‚Authentizität‘.
 

Kapitel

Der Dialog zwischen Front und Heimat

Für die aufseiten der Habsburgermonarchie im Verlauf des Ersten Weltkriegs eingezogenen 8 bis 9 Millionen Soldaten und ihre Familien, Freunde und Bekannten stellte die Feldpost oftmals die einzige Kontaktmöglichkeit dar. Ein Lebenszeichen in Form eines Briefes oder einer Karte zu erhalten, war sowohl für die Soldaten an der Front als auch für ihre Familien in der Heimat essenziell.
 

Kapitel

Wie kommt der Brief von A nach B?

Jede k. u. k. Postsendung aus der Heimat nahm ihren Weg vom Postamt in der Monarchie zunächst zu den Postsammelstellen, in denen die Feldpost nach den einzelnen Truppenverbänden und Truppeneinheiten sortiert wurde. Sogenannte „fahrende Feldpostsammelstellen“, wie Paul Höger sie nannte, machten dies sogar während der Bahnfahrt auf zentralen Eisenbahnstrecken.
 

Kapitel

Kriegsführung mittels Feldpost

Im Zeitalter der allgemeinen Wehrpflicht und der modernen Massenheere kam der Feldpost eine besondere Bedeutung zu. Die zunehmende Totalisierung der Kriegsführung verlangte ein hohes Ausmaß an sozialer Kontrolle und die umfassende geistige Mobilisierung der kriegsführenden Länder. Die privaten Korrespondenzen sollten dabei vor allem das mentale Befinden der Soldaten angesichts einer „modernen“ industrialisierten Kriegsführung an den Fronten fördern und unterstützen.
 

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