Ines Rebhan-Glück

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Das Kriegsüberwachungsamt und die Pressezensur

Als oberste Instanz zur Sicherung der Ausnahmebestimmungen wurde in Wien beim Kriegsministerium mit Weisung vom 27. Juli 1914 ein Kriegsüberwachungsamt (KÜA) unter der Leitung von Leopold von Schleyer eingerichtet.
 

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Eine Liebesbeziehung im Krieg

Wie in vielen Feldpostkorrespondenzen der Fall, rief das Ehepaar Hanzel auch in seinen Schreiben Erinnerungen aus der Vorkriegszeit wach und machte sich über seine Zukunft nach dem Krieg Gedanken. Der Blick auf die gemeinsame Vergangenheit und Zukunft half ihnen, den kriegsbedingten Trennungsschmerz in Ansätzen zu überwinden, war tröstend und ließ den zermürbenden Kriegsalltag – wenn auch nur für kurze Zeit – erträglicher erscheinen.
 

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Schleichhandel, Preistreiberei und Selbstversorgung

Mit Verlauf des Krieges nahm die Ernährungssituation in der cisleithanischen Reichshälfte der k. u. k. Monarchie und hier insbesondere in Städten wie Wien katastrophale Ausmaße an. Zwar versuchten die verantwortlichen Stellen mittels Rationierung, der Einführung „Fleischloser Tage“, etc. eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten, an der tristen Lage der späteren Kriegsjahre änderte dies aber wenig. Schleichhandel und Preistreiberei führten zunehmend zu einer weit verbreiteten Verbitterung der Bevölkerung und zu einer Atmosphäre des allgemeinen Misstrauens.
 

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„… einmal muß dieser Krieg doch ein Ende haben?!“

Ende des Jahres 1916 wurden in der österreichisch-ungarischen Bevölkerung immer mehr Stimmen laut, die einen baldigen Frieden ersehnten und wünschten. Die lange Kriegsdauer, die zahllosen Todesopfer, die der Krieg bis zu diesem Zeitpunkt schon gefordert hatte, und die immer schlechter werdende Ernährungs- und Versorgungslage ließen die Menschen „kriegsmüde“ werden.
 

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Der ‚Treuebruch‘ Italiens 1915

Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz seines Bündnisses mit Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich auf Seiten der Entente gegen die Habsburgermonarchie in den Krieg ein. Dieser Schritt, auch als „Intervento“ bezeichnet, rief in der k. u. k. Monarchie eine Welle der Empörung und der Verbitterung hervor. Noch am selben Tag wurde ein Manifest Kaiser Franz Josephs veröffentlicht, das diese allgemeine Stimmung in folgenden Worten wiedergab: „Der König von Italien hat Mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreich Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“

 

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‚Kriegsbegeisterung‘ versus Sehnsucht nach Frieden

Aus der Perspektive der Gegenwart lassen einen die bildlichen Zeugnisse der öffentlichen ‚Kriegsbegeisterung‘ vom August 1914 meist mit Verwirrung und auch etwas Hilflosigkeit zurück. Nach den Kriegs- und Genoziderfahrungen des 20. Jahrhunderts ist es kaum nachvollziehbar, dass der Ausbruch eines Krieges derart begrüßt wurde. Dennoch bezeugen Fotodokumente, dass Menschenmassen in Wien, Berlin oder Paris darüber ‚jubelten‘, wie es damals hieß.
 

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Die Trennung beginnt

Bereits drei Tage nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, am 1. August 1914, wurde Ottokar Hanzel zum Festungsartillerie-Bataillon Nr. 4 und hier zur Ersatzkompanie Franzensfeste in Tirol eingezogen.
 

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Liebe, Heirat, Beruf

Um 1904 lernte die damals 20-jährige Mathilde Hübner Ottokar Hanzel kennen. Sie bereitete sich damals gerade auf die Maturitätsprüfung vor und nahm in den Fächern Mathematik und Darstellende Geometrie Privatunterricht bei Ottokar Hanzel, der selbst gerade als Gymnasiallehrer für diese beiden Fächer ausgebildet wurde.

Zu Ostern 1905 erklärte Ottokar Hanzel seiner späteren Ehefrau „in Form eines Briefes [seine] Liebe“.

 

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