Die Feldpost im Ersten Weltkrieg

Als Feldpost bezeichnete man während des Ersten Weltkriegs zweierlei: einerseits die Einrichtungen der Zivil- und Militärbehörden, die mit dem Postverkehr zwischen den Fronten und der Heimat sowie innerhalb der k. u. k. Armee befasst waren, andererseits die Postsendungen (Briefe, Karten, Pakete) selbst.

Zwischen 1914 und 1918 wurde die Feldpost zu einem kulturellen Massenphänomen, das alle Gesellschaftsschichten umfasste. Die Anzahl der zwischen den Frontsoldaten und ihren Angehörigen in der Heimat versandten Feldpostbriefe, Karten und Pakete ging in die Milliarden. Der tägliche Gruß mittels Brief oder Karte war nicht nur ein Lebenszeichen, sondern sollte vor allem die emotionalen Bindungen von Familien aufrechterhalten.

Darüber hinaus wurden die privaten Korrespondenzen auch für die Zwecke der Kriegspropaganda instrumentalisiert: Der Feldpostbrief wurde mehr und mehr, wie der Historiker Martin Humburg betonte, zu einer „Waffe“, die sich positiv auf den Kampfwillen der Soldaten auswirken sollte.