Karin Moser

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Filmdokumente: Nach der Katastrophe

Die Schattenseiten der k. u. k. Monarchie und des Ersten Weltkrieges sind kaum in das visuelle Gedächtnis eingegangen, da die filmischen Bilder dazu oftmals fehlen. Armut, Krankheit, soziale Dünkel, Ausgrenzung, nationale und ideologische Konflikte, schließlich Kriegsgräuel und Massensterben – all das konnten nur wenige Laufbilder andeuten.

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Ressourcenmangel und Kriegsfinanzierungsnot im Film

Die Kriegspropaganda berichtete vom erfolgreichen Kampf der eigenen Truppen und vom Fortschreiten der Produktion. Tatsächlich hatte sich der Erste Weltkrieg aber längst zur Ressourcenschlacht entwickelt.

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Filmische Leerstelle 3: Nationalitätenkonflikt

Eine Vielzahl an Völkern, Sprachen und Mentalitäten prägten das Habsburgerreich. Ethnische Zerwürfnisse, „Deutschtümelei“, „polnische Frage“, „italienischer Irredentismus“, serbische, rumänische und ukrainische Interessen belasteten die innen- und außenpolitischen Verhältnisse und stellten die Grenzen der Donaumonarchie infrage.

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Filmische Leerstelle 2: Religiöse Vielfalt

Die k. u. k. Monarchie war von religiöser Vielfalt geprägt. Katholiken, Protestanten, orthodoxe Christen, Juden und Muslime zählten zu den kaiserlichen „Untertanen“. Doch bis auf die katholische Kirche blieben nahezu alle religiösen Gruppierungen vom filmischen Bilderkanon Österreich-Ungarns ausgespart.

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Filmische Leerstelle 1: Soziale Gegensätze

Standesdünkel und soziale Gegensätze charakterisierten das „Reichsgefüge“. Aristokraten und Teile des Bürgertums mochten die Herrschaft der Habsburger als „gute Zeit“ empfinden. Für das Gros der Unterprivilegierten auf dem Land und in den Städten blieb das Leben hingegen beschwerlich.

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Präsentation des Kaiserhauses: Bildikonen

Die kinematographische Berichterstattung über die Verpflichtungen höfischer Repräsentation entwickelte sich schnell zu einem professionalisierten Metier in- und ausländischer Unternehmen. Schon Wochen vor dem Ereignis begannen die Produktionsfirmen mit den Vorbereitungen und Werbekampagnen für die zu erwartenden Sensationsaufnahmen.

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K. u. k. Mythos in Laufbildern

In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts lernten die Bilder auch in Österreich-Ungarn „laufen“. Bereits die Filme aus der späten Donaumonarchie verklären vielfach die Vergangenheit. Der Mythos bzw. die Images der Monarchie wurden schon damals kreiert und gezielt auch über den Film tradiert. „Imperial geschönte“ Aufnahmen und Eindrücke vom „lustvoll beschaulichen“ Leben in der Monarchie prägen visualisierte Klischees, die sich in den Spielfilmen der Zwischenkriegs- und der Nachkriegszeit wiederfinden.

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