Zwischen Fiktion und Realität: Filmische Repräsentation und Leerstellen

Die kaiserliche Krone bildete die Spitze der hierarchischen Ordnung. Auf dem Gottesgnadentum beruhte die Macht der Habsburger-Dynastie. Das Leben und Wirken des Kaiserhauses wurde dementsprechend idealtypisch verklärt. Die „Laufbilder“ trugen dazu bei, den „Habsburg-Mythos“ zu festigen. Über weite Strecken ausgespart blieben hingegen soziale und nationale Gegensätze sowie die religiöse Vielfalt der Habsburgermonarchie. Mitunter lassen sich aber auch filmische Widersprüche aufspüren: Wurde einerseits die florierende Kriegsindustrie vielfach präsentiert, so dokumentieren Filme über das Sammeln von Altmetallen und das Einschmelzen von Kirchenglocken den offensichtlichen Mangel an Ressourcen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auch filmisch ersichtlich, was lange medial verschwiegen blieb: Not und Elend, Hunger und Krankheit, der Kampf ums Überleben prägten die Nachkriegsgesellschaft.