Karin Moser

Kapitel

Schwerpunkte und Ziele der Kriegs-Filmpropaganda

Die im Auftrag der Filmstelle des Kriegspressequartiers gedrehten Aufnahmen hatten mehrere Aufgaben zu erfüllen: Sie sollten den Krieg an sich stützen sowie den Truppeneinsatz, die Behandlung der Kriegsgefangenen, „den kulturellen Zustand der Monarchie“, die Volksernährung, die Kriegsindustrie, „die landschaftlichen Schönheiten der Monarchie“ und das Kaiserhaus bestmöglich in Szene setzen.

Kapitel

Organisierte Propaganda: Die Filmstelle des Kriegspressequartiers

Der Erste Weltkrieg intensivierte den Einsatz und die Akzeptanz neuer Propagandamedien. Auf allen Ebenen wurde für die Kriegsmaschinerie geworben. Die Organisation der filmischen Propaganda oblag in Österreich-Ungarn ab 1914 der Filmstelle des Kriegspressequartiers.

Kapitel

Dem Publikum zu Diensten – die Film- und Kinobranche vor und im Ersten Weltkrieg

Der gegen das „Unwesen des Kinos“ gerichtete Protest von Lehrern, Eltern, Klerus und Theaterdirektoren ließ die Branche näher zusammenrücken. 1908 wurde der „Reichsverband der Kinematographenbesitzer“ gegründet, die neuen Fachzeitungen („Kinematographische Rundschau“, „Der Komet“) verstanden sich als Sprachrohr der Sparte, machten deren Interessen publik und verwiesen auf neue Strömungen und Entwicklungen des Metiers. Ein wichtiges Anliegen, das 1916 neuerlich diskutiert wurde, war etwa die Forderung nach der Vereinheitlichung und Zentralisierung der Zensur und die Einrichtung einer Berufungsinstanz gegen erlassene Verbote.

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Kulturkampf gegen „Schmutz und Schund“

Der Ruf nach dem „guten“, „moralisch hochstehenden“ Film, der abseits der Unterhaltung und Schaulust Bildungsinhalte vermittelte, wurde mit der verstärkten Verbreitung des Mediums um 1906 immer lauter. Eine vom Bildungsbürgertum initiierte Debatte über die Gefahr des „Schundfilms“ hatte die Entstehung von Reformkinobewegungen zur Folge. Diese traten für ein „besseres“, „kulturell höherstehendes“, da belehrendes, Filmschaffen ein.

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Der Zensurfall Saturn

Die Vorführung erotischer Filme in Spezialvorstellungen zählte in der Frühzeit des Kinos zu den Kassenmagneten schlechthin. Bei den sogenannte „Herrenabenden“ präsentierte man allerdings nicht nur „pikante“ Aufnahmen, sondern auch Filme über chirurgische Eingriffe, Krankheiten und körperliche Missbildungen.

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Filmzensur – Reglementierung des Gezeigten

Obwohl der Kinematographie eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung zukam, mangelte es lange Zeit an einer einheitlichen Regelung der Bedingungen und Inhalte der Filmvorführungen. Konflikte zwischen Behörden, „moralisch“ besorgten Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Kinematographenbetreibern blieben daher nicht aus.

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Gebrochene Helden versus Heldenverehrung

Spätestens mit Kriegsende wurden die Folgen des jahrelangen Kampfes für alle ersichtlich. Versehrte mussten in die Nachkriegsgesellschaft integriert werden. Auch der Film dokumentierte nun die invaliden Opfer des Krieges. Der Heldenverehrung tat dies allerdings keinen Abbruch. Nahezu jede und jeder war persönlich betroffen, wollte den verlorenen Angehörigen zumindest den „Heldenstatus“ erhalten. Parteiische Kriegsfilme hatten daher in der Zwischenkriegszeit großen Zulauf, die Aufführung von Antikriegsfilmen wurde hingegen von Protesten begleitet.

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Kriegsgegner im filmischen Fokus

Die k. u. k. Filmpropaganda zentrierte sich allen voran auf die Präsentation des Kaiserhauses sowie der militärischen und wirtschaftlichen Stärke. Behaupten wollte man sich dabei nicht nur gegenüber den Kriegsgegnern. Man versuchte auch, einer vermeintlichen medialen Überpräsenz des deutschen Bündnispartners auf der Propagandaebene entgegenzuwirken.

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Die (Film-)Heldinnen an der Heimatfront

Die Kriegswirtschaft forderte allen den größten Einsatz ab. Es folgte die Einbindung der Zivilbevölkerung und insbesondere der Frauen in den „totalen Krieg“. Sie eroberten neue Arbeitsgebiete für sich. Die Mitverantwortung der „Heimatfront“ setzte mitunter Demokratisierungseffekte in Gang und veränderte die Ansprüche der Gesellschaft an den Staat.

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