Die Erste Republik im historischen Gedächtnis
Am 12.11.1918 wurde die Republik Deutschösterreich ausgerufen. Der Name war zugleich auch Programm für den neuen Staat, das den Anschluss an Deutschland vorsah, der jedoch von den Siegermächten untersagt wurde. Erinnerungsgeschichtlich ist die Erste Republik als „Rest“, der von der Monarchie blieb, als „Staat, den keiner wollte“ oder auch als „Staat wider Willen“ charakterisiert. Dieses Bild entstand jedoch erst nach 1945 als Negativfolie zum Erfolgsprojekt Zweite Republik. Es verschweigt die Hoffnungen und Chancen nach der Monarchie, nach dem Krieg, die von vielen Menschen mit dieser Republik verknüpft wurden.