Andrea Stangl

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"Österreichische Revolution" oder doch nicht?

Wie die Ereignisse vor der und rund um die Republikgründung zu bewerten sind und ob es sich hier um eine Österreichische Revolution handelte, wie dies Otto Bauer 1923 meinte, darüber sind sich HistorikerInnen bis heute uneinig.

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Der Weg zum 12. November: „Kommt der Friede nicht zustande, so ist hier die Revolution“

Dem Zusammenbruch der Monarchie gingen Massenstreiks der Arbeiterschaft voraus. Am markantesten und folgenreichsten war der Jännerstreik 1918, der vor dem Hintergrund der Russischen Revolution, der schleppend verlaufenden Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk sowie der katastrophalen Versorgungslage am Morgen des 14. Jänner in Wiener Neustadt seinen Ausgangspunkt nahm und sich in weiteren Industriebetrieben verbreiterte und damit die Kriegsproduktion lahmlegte. 

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Der 12. November 1918

„... und dann werde Fritz Adler die Sowjetrepublik Oesterreich ausrufen. Das Beschämende an der Sache war nicht so sehr die Kindlichkeit des Arrangements als die Namen, die mit ihr in Zusammenhang gebracht wurden: Rothziegel, Frey, Weihrauch, Ganser, Kisch, Waller usw., lauter Juden.“ (aus dem Tagebuch von Oberpolizeirat Franz Brandl)

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Die Monarchie geht unter, neue Staaten entstehen

Erde aus Böhmen, Erde aus Ungarn, Erde aus Slowenien ... Erde aus Österreich“ – Mit diesen Worten begräbt der Schriftsteller Franz Theodor Csokor in seinem Drama 3. November 1918 nicht nur einen Oberst der k. u. k. Armee, der aus Verzweiflung Selbstmord begangen hatte, sondern symbolisch auch die Monarchie.

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Der „lustige“ Krieg

Die Nachfrage nach kindergerechter Literatur zum Krieg war mit Kriegsausbruch sehr stark. Besonders die Bilderbücher erfreuten sich großer Beliebtheit und erschienen dementsprechend zahlreich. Die Darstellungen nahmen sowohl ernste, sehr oft aber auch vermeintlich heitere Themen auf, die den Krieg zum fröhlichen Spiel erklärten.

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Nationalheld für die Ewigkeit

"Eugens letzte Tage und der Löwe im Belvedere ... der König von Frankreich, den er so oft besiegt hatte, verehrte ihm einen afrikanischen Löwen ... endlich kamen drei Tage, wo der Löwe seinen Herrn nicht mehr sah, er verweigerte alles Fressen und lief unruhig im Käfig auf und nieder ... gegen drei Uhr morgens stieß er ein solches Gebrüll aus, daß der Tierwärter hinauslief in die Menagerie um nachzusehen. Da sah er Lichter in allen Zimmern des Schlosses, zugleich hörte er in der Kapelle das Sterbeglöcklein und so wußte er, daß sein Herr, der große Prinz Eugen, zu eben dieser Stunde gestorben war."

Historische Persönlichkeiten dienen seit jeher als Projektionsfläche für – zumeist – idealisierende Darstellungen von Staaten und Bevölkerungsgruppen. In Kriegszeiten sind es naturgemäß vorzugsweise siegreiche militärische Führungsfiguren aus der Vergangenheit, die zu propagandistischen Zwecken herangezogen werden. In Österreich war es Prinz Eugen von Savoyen, dem während des Ersten Weltkriegs in Essays, Gedichten und auch in der Kinderliteratur gehuldigt wurde.

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Kriegsknigge aus dem Bienenstock: "Die Biene Maja" als Soldatenbestseller

Als 1976 Die Biene Maja als Zeichentrickfilmfigur über die Fernsehbildschirme flog und Karel Gott seinen später zum Schlager avancierten Titelsong dazu beisteuerte, trat Waldemar Bonsels berühmteste literarische Figur zum zweiten Mal einen Siegeszug im deutschsprachigen Raum an. Dass Bonsels’ Buch im Ersten Weltkrieg zur „klassischen“ Frontliteratur zählte, ist heute weitgehend unbekannt.

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„Dass dieser Krieg nie enden möge!“

Glutheiß war es auf dem Balkon. Trotzdem derselbe auf der Schattenseite lag, fühlte man die sengende Hitze, mit der die Augustsonne die Straßen Berlins einheizte.“ So leitet Else Ury ihren Band Nesthäkchen im Weltkrieg ein, und wir, die LeserInnen, werden eingefangen und mitgenommen: Auf ins Abenteuer Weltkrieg!

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