Andrea Stangl

Kapitel

„Gesindel der Worte“ – Schriftsteller im Krieg

Der Beginn des Ersten Weltkriegs löste vor allem in bürgerlichen und intellektuellen Kreisen eine europaweite Kriegsbegeisterung aus, wie sie heute völlig unverständlich erscheint. Propagandistische Vorreiter waren die Schriftsteller, deren Verbalattacken den Boden für die allgemeine dumpfe, nationalistische Stimmung wesentlich mitbereiteten.

Objekt

Revolutionäre Bewegungen, Streikbewegungen

Die Umstellung der Produktionsstätten auf Kriegswirtschaft und der Einsatz der Männer an der Front bedingte, dass zunehmend Frauen in zuvor typischen Männerberufen, wie beispielsweise in Betrieben der Rüstungsindustrie, beschäftigt wurden. Frauen mussten auch die Versorgung ihrer Familien übernehmen und reagierten daher auch als Erste mit Protestaktionen auf die zunehmend prekäre Ernährungslage und auf extrem schlechte Arbeitsbedingungen in den Betrieben.

Person

Maurice Ravel

Maurice Ravel meldete sich freiwillig zum Kriegseinsatz, den er allerdings nach nur einem Jahr aufgrund gesundheitlicher Probleme quittieren musste. Ravel galt als gemäßigter Patriot, da er dem Aufführungsverbot der "feindlichen" Komponisten kritisch gegenüberstand.

Person

Rudi Stephan

Rudi Stephan zählte als Komponist zu den ganz großen Nachwuchshoffungen Deutschlands. Stephan fiel im Alter von nur 27 Jahren an der galizischen Front und konnte daher nur wenige Werke beenden.

Person

Richard Strauss

Die Kompositionen von Richard Strauss erlebten während des Ersten Weltkriegs im deutschsprachigen Raum einen Aufführungsboom. 1917 legte Strauss zusammen mit Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt den Grundstein für die Salzburger Festspiele.

Person

Hugo von Hofmannsthal

Der Schrifsteller Hugo von Hofmannsthal fiel sehr schnell nach Kriegsbeginn durch kriegspatriotische Publikationen auf. Er selbst ließ sich, um dem Kriegsdienst zu entkommen, in den Pressedienst des Kriegsfürsorgeamtes versetzen.

Person

Otto Bauer

Otto Bauer war ein sozialdemokratische Politiker und ab November 1918 der erste Außenminister (Staatssekretär des Äußeren) der Ersten Republik. Bauer trat aufgrund der gescheiterten Anschlussbestrebungen an Deutschland im Juli 1919 von seinem Amt zurück.

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