Revolutionäre Bewegungen, Streikbewegungen
Die Umstellung der Produktionsstätten auf Kriegswirtschaft und der Einsatz der Männer an der Front bedingte, dass zunehmend Frauen in zuvor typischen Männerberufen, wie beispielsweise in Betrieben der Rüstungsindustrie, beschäftigt wurden. Frauen mussten auch die Versorgung ihrer Familien übernehmen und reagierten daher auch als Erste mit Protestaktionen auf die zunehmend prekäre Ernährungslage und auf extrem schlechte Arbeitsbedingungen in den Betrieben.
Ab dem Hungerwinter 1916/17 setzten zunehmend – auch von Frauen getragene – Streiks ein, die im Jänner 1918 in weiten Teilen der Monarchie ihren Höhepunkt erreichten. Die Streikbewegung organisierte sich in teilweise sozialdemokratisch und teilweise kommunistisch orientierten Arbeiterräten. Auch wenn der Streik nach einigen Tagen wieder beendet wurde, trug er doch durch die Lahmlegung der kriegswichtigen Industriebetriebe zur beschleunigten Kriegsniederlage bei. Teile der Rätebewegung steuerten mit dem Ende der Monarchie einen Systemumbruch nach Vorbild der Russischen Revolution an, scheiterten jedoch nicht zuletzt am Widerstand aus der Sozialdemokratie.