Ökonomie und Krieg

Der Erste Weltkrieg stellte erhebliche wirtschaftliche Anforderungen an die kriegsführenden Länder. Die österreichische Regierung, die kaum Vorbereitungsmaßnahmen für den Ernstfall getroffen hatte, reagierte auf den Kriegsausbruch mit zahlreichen Vorschriften und Reglementierungen. Kriegswichtige Betriebe wurden dem Kriegsrecht unterstellt, Arbeitsschutzbestimmungen außer Kraft gesetzt und wirtschaftspolitische Entscheidungen unterlagen der militärischen Prioritätensetzung. Doch während kriegswichtige Branchen expandierten, brachen Wirtschaftszweige der zivilen Produktion, etwa der Konsumgütersektor und die Bekleidungsindustrie, zusammen. Internationale Handelsströme versiegten, der daraus resultierende Rohstoffmangel bremste die Kriegskonjunktur und die große Zahl der Einrückenden stellte ein dauerhaftes Problem dar. Wie wirkte sich die wirtschaftliche Militarisierung auf Lebens- und Arbeitsbedingungen aus? Mit welchen Lösungsansätzen begegnete man der Warenverknappung? Und wer profitierte von der neuen Wirtschaftsordnung?