Der Krieg und seine Folgen

Der Erste Weltkrieg war der erste „moderne Krieg“ der Geschichte – nicht nur was das Kriegsgerät (Flugzeuge, Panzer, U-Boote) betraf, sondern auch wegen der Einbeziehung der Gesamtgesellschaft. Der Krieg nahm totalitäre Züge an.
Es zeigte sich die Anfälligkeit der modernen Massengesellschaften für nationalistischen Chauvinismus und Gewaltverherrlichung – die kriegerische Rhetorik der Politik fiel auf fruchtbaren Boden, und zu Kriegsbeginn dominierte die Euphorie.
Bald jedoch zeigte sich die Realität des Krieges: Was anfänglich als „Spaziergang“ verharmlost worden war, entwickelte sich zu einem langwierigen Konflikt, der bald die Grenze der Belastbarkeit der Monarchie aufzeigte. Der extrem verlustreiche Stellungskrieg im hochalpinen Terrain der Dolomiten und im Isonzotal wurde zum Sinnbild für das Wüten einer entmenschlichten Kriegsmaschinerie.
Die Folgen des Krieges erschütterten die soziale wie politische Ordnung. Der Tod Kaiser Franz Josephs im November 1916 war ein Symbol für das Ende der bisherigen Welt. Sein Nachfolger Kaiser Karl hatte dem drohenden Untergang wenig entgegenzusetzen.
Neue Dimensionen erhielt das Kriegsgeschehen durch den Kriegseintritt der USA im Frühjahr 1917 und durch die Folgen der russischen Revolution im Herbst 1917.