„Der treue Kamerad", Propagandapostkarte

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Thema

Militärische Männlichkeiten in der österreichischen Literatur zum Ersten Weltkrieg

Bilder militärischer Männlichkeit in der österreichischen Literatur zum Ersten Weltkrieg stehen in der Tradition der melancholisch-dekadenten Darstellungen eines Arthur Schnitzler und sind durch nostalgische Trauer über den Untergang des Vielvölkerstaates – der „Welt von gestern“ (Stefan Zweig) – geprägt. Bei aller militärischen Härte erweisen sie sich als stark emotionalisiert und auf außermilitärische Werte wie Heimat, Mutter, Frau, Kinder, Kaffeehaus etc. bezogen. Folgende Anekdote illustriert dies: Als Fähnrich in schäbiger Uniform wurde Joseph Roth in Wien auf der Straße von einem Oberst gefragt, weshalb er so schlecht angezogen sei. Auf seine Antwort hin, dies erkläre sich einfach durch die Armut, gab ihm der Oberst Geld. Roth soll kommentiert haben: „Das konnte nur in der k. u. k. Monarchie vorkommen. (…) Die k. u. k. Monarchie war die menschlichste der Autokratien.“