Das Ende des Krieges
Im vierten Kriegsjahr war die Habsburgermonarchie am Ende ihrer Kräfte angelangt: Die völlige militärische und ökonomische Erschöpfung ging einher mit einem massiven Autoritätsverlust der traditionellen Eliten. In weiten Teilen der Bevölkerung dominierte die Friedenssehnsucht gepaart mit dem Wunsch nach einer umfassenden Neugestaltung der Gesellschaft, wobei die überkommenen Strukturen der Habsburgermonarchie zunehmend als Fessel empfunden wurden.
Angesichts des Unwillens einer durchgreifenden Reform wurde die Perspektive einer selbständigen staatlichen Existenz unter den politischen Repräsentanten der Nationalitäten der Doppelmonarchie immer realistischer. Das Schlagwort vom Selbstbestimmungsrecht der Völker wurde zum Leitfaden der Politik.
Im Herbst 1918 überschlugen sich schließlich die Ereignisse: Parallel zum militärischen Zusammenbruch nahm der Desintegrationsprozess der Habsburgermonarchie an Rasanz zu.