Die von den Mittelmächten in schwere Bedrängnis gebrachten Balkanstaaten erwiesen sich schließlich als Sieger eines vierjährigen Massenschlachtens. Neben der territorialen Vergrößerung Rumäniens scharten sich um Serbien vor allem Slowenen und Kroaten, um einen multiethnischen Staat der Südslawen zu bilden. Wie in anderen Regionen wurde allerdings auch auf dem Balkan die politische Landkarte neu gezeichnet, ohne dadurch für dauerhafte Stabilität zu sorgen. Der „große Krieg“ verwandelte sich solcherart in verschiedene kleinere Konfliktzonen. Zugleich wurde offensichtlich, dass Probleme, die bereits vor 1914 deutlich zu Tage getreten waren, keineswegs gelöst, sondern vielfach sogar verschärft wurden. Die Ereignisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts verweisen unter solchen Bedingungen nicht zuletzt auf dessen Ende, auf den nationalen Hass und die „ethnischen Säuberungen“ der 1990er Jahre.