Verena Moritz

Kapitel

Gefangennahme

An der Ostfront fielen wesentlich mehr Soldaten in die Hände feindlicher Truppen als an anderen Kriegsschauplätzen. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend? Wurden etwa die Angehörigen der Habsburgerarmee früher vom Kampfgeschehen „demoralisiert“? Oder veranlasste sie gar die mangelnde Loyalität gegenüber der Donaumonarchie, die Seite zu wechseln?

Thema

Schauplätze des Krieges - die Balkanfront

In Wiener Hof- und Regierungskreisen war nach Niederlagen gegen Italien (bei Solferino und Magenta 1859) und Preußen (bei Königgrätz 1866) das eigene Prestigedenken mit dem Bemühen verknüpft, die Einflusssphäre der Donaumonarchie auf dem Balkan zu vergrößern. Auf dieses Ziel fixiert, war das Habsburgerreich bereit, die internationalen Folgewirkungen dieser Politik weitgehend außer Acht zu lassen. Am Ende stand ein Krieg mit Serbien, der das Risiko eines Flächenbrandes mit sich bringen musste.

Kapitel

Konsequenzen des Krieges auf dem Balkan

Die von den Mittelmächten in schwere Bedrängnis gebrachten Balkanstaaten erwiesen sich schließlich als Sieger eines vierjährigen Massenschlachtens. Neben der territorialen Vergrößerung Rumäniens scharten sich um Serbien vor allem Slowenen und Kroaten, um einen multiethnischen Staat der Südslawen zu bilden. Wie in anderen Regionen wurde allerdings auch auf dem Balkan die politische Landkarte neu gezeichnet, ohne dadurch für dauerhafte Stabilität zu sorgen. Der „große Krieg“ verwandelte sich solcherart in verschiedene kleinere Konfliktzonen. Zugleich wurde offensichtlich, dass Probleme, die bereits vor 1914 deutlich zu Tage getreten waren, keineswegs gelöst, sondern vielfach sogar verschärft wurden. Die Ereignisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts verweisen unter solchen Bedingungen nicht zuletzt auf dessen Ende, auf den nationalen Hass und die „ethnischen Säuberungen“ der 1990er Jahre.

Kapitel

1918 - Der Friede zwischen Rumänien und den Mittelmächten

Trotz der Niederlagen gegen Deutschland, Österreich-Ungarn und Bulgarien gelang es zur Jahreswende 1916/17 der rumänischen Regierung noch einmal, das eigene Land zu mobilisieren. König Ferdinand etwa versprach eine Agrarreform und brachte damit die bäuerliche Bevölkerung auf seine Seite. Zudem machte sich an der Front französische Unterstützung bemerkbar. Rumäniens Lage schien sich zu bessern, als die Ereignisse in St. Petersburg auch hier Wirkung zeigten.

Kapitel

Griechenland an der Seite der Entente

Belgiens Unparteilichkeit wurde von Deutschland aus operativen Gründen missachtet. Weniger Aufmerksamkeit erlangte demgegenüber der Umgang mit der Neutralität Griechenlands. Hier neigte zwar Ministerpräsident Eleftherios Venizelos den Westmächten zu, ein „germanophiles Lager“ um König Konstantin verfügte jedoch nach wie vor über einen beträchtlichen Aktionsradius. Konstantins Gefolgschaft sah sich jedoch mit der Anwesenheit von Ententetruppen konfrontiert, die nicht allein gegen Bulgarien und seine Verbündeten beziehungsweise im Interesse Serbiens eingesetzt werden sollten, sondern auch erheblichen Einfluss auf die innere Entwicklung Griechenlands ausübten.

Kapitel

Die Besatzungsregimes in verschiedenen Regionen

Nach der Eroberung feindlichen Territoriums übernahmen fast überall Militärverwaltungsbehörden der Mittelmächte die Regierungs- beziehungsweise Verwaltungsfunktionen, wobei der jeweilige Gouverneur oder Kommandant zum „Regierungschef“ avancierte. Grundsätzlich war zwischen befreundeten und feindlichen Okkupationsgebieten zu unterscheiden, tatsächlich aber dominierte überall die Generalität der „Invasoren“. Lediglich die unterste Administrationsebene verblieb größtenteils im Verfügungsbereich der Einheimischen. 

Kapitel

„Erfolge der Bündnispartner“

Was die Habsburgerarmee 1914 allein nicht zu Wege brachte, gelang ihr mit Hilfe der Verbündeten ab Herbst 1915:  Die Mittelmächte erzielten beachtliche Terraingewinne und zwangen die serbische Armee zum Rückzug.

Seiten