Kriegsbeschädigte – die ersten Opfer des Krieges
1914 verabschiedeten begeisterte Menschen auf den Bahnhöfen die Freiwilligen, die sich freudig für den Kriegseinsatz gemeldet hatten. Nicht sehr viel später kamen auf den gleichen Bahnhöfen die Züge aus der Gegenrichtung an, voll beladen mit Kriegsverletzten, die von der Front zurückgebracht wurden. Die österreichisch-ungarische Armee sollte im Verlauf des Krieges insgesamt rund 8 Millionen Soldaten mobilisieren. Etwa 1,2 Millionen von ihnen starben. Wie viele verwundet und erkrankt aus dem Krieg zurückkehrten, war selbst Jahre nach dem Krieg noch nicht bekannt. Im neuen Kleinstaat Österreich dürften 1922 etwa 143.000 Kriegsbeschädigte gelebt haben. Wie für diese Männer gesorgt wurde, wie sich ihre Reintegration in die Arbeit vollzog, wie sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden, woran sie litten und warum sie sich nach dem Krieg in mächtigen Vereinen organisierten, ist ein zentraler Aspekt der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte.