„Frühes Kino“ – Attraktion und Erlebniswelt. Die Entwicklung eines Mediums
Im März 1896 fand die erste Vorführung kinematographischer Aufnahmen in der k. u. k. Residenzstadt Wien statt. Kaiser Franz Joseph erhielt eine erste persönliche Filmvorführung in der Wiener Hofburg. Bald schon eroberte das neue Medium nicht nur den Hof, sondern die Massen. Zogen vorerst Wanderkinobetreiber durch das Land, so entstanden in den Jahren 1903-1905 zusehends feste Kinotheater. Dominierten in der frühen Periode vor allem die Filme internationaler Hersteller den Markt, so etablierten sich in den Jahren 1906-1910 erste österreichische Produktionsfirmen. Die Filmpioniere Anton Kolm, Jakob Fleck und Louise Veltée-Kolm (spätere Fleck) standen bald in direkter Konkurrenz zu einem anderen frühen Meister des heimischen Filmschaffens - Alexander „Sascha“ Joseph Graf Kolowrat-Krakowsky. Mit Liane Haid, Mia May oder dem Komikerduo „Cocl & Seff“ (Rudolf Walter und Josef Holub) hatte die Monarchie auch ihre ersten Stummfilmstars gefunden.