Die Schwierigkeiten der Kriegsfinanzierung und die Inflation
Mit seiner Bemerkung, dass die Monarchie im letzten Stadium des Krieges „kein solventes Unternehmen mehr“ gewesen sei, bezog sich der österreichische Ökonom Kurt W. Rothschild nicht nur auf die Probleme der materiellen Produktion, sondern auch auf den Zustand der Staatsfinanzen Österreich-Ungarns. Durch die Suspension der Bankakte im August 1914 konnte sich der Staat direkt bei der Notenbank verschulden. Darlehen an den Staat bildeten – von diesem Datum an – in einem immer größeren Ausmaß die bankmäßige, aber letzten Endes nur fiktive Deckung des Geldumlaufs. Das Zusammenwirken von öffentlicher Verschuldung, steigendem Geldumlauf und einer starken Steigerung der Nachfrage nach Rüstungsgütern führte zusammen mit einer Verknappung des Lebensmittelangebots rasch zur Inflation.