Habsburg im Exil – Die Dynastie nach 1918

Im November 1918 ging die Habsburgermonarchie zu Ende. Der letzte Kaiser, Karl I., weigerte sich abzudanken und ging ins Exil. Vergebliche Versuche, die verlorene Macht wiederzuerlangen, gipfelten in zwei misslungenen Putschversuchen in Ungarn.

Nach dem frühen Tod des entmachteten Kaisers 1922 wurde dessen Witwe Zita zur bestimmenden Figur der monarchistisch-legitimistischen Bewegung in Mitteleuropa. Die streitbare Verfechterin habsburgischer Thronansprüche hatte auch einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der 2004 erfolgten Seligsprechung ihres Gatten Karl.

Der älteste Sohn des Kaiserpaares, Otto, spielte eine nicht unumstrittene Rolle während des Austrofaschismus, stieg danach zur Symbolfigur des konservativ-katholischen österreichischen Auslandswiderstandes gegen das NS-Regime auf und wurde schließlich zum Reibebaum der politischen Szene im Österreich der Nachkriegszeit während der „Habsburg-Krise“ in den 1960er Jahren. Nach 1945 entfaltete er eine langjährige politische Tätigkeit, während der er sich vom habsburgischen Thronprätendenten im Exil zum überzeugten Europapolitiker wandelte.