Karin Kaltenbrunner

Der Wiener Rechnungsrat Adolf Müller nimmt am östlichen Kriegsschauplatz an den Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges teil. In über hundert Feldpostkarten wendet er sich in regelmäßigen Abständen an seine Ehefrau Louise Müller und richtet auch an seine beiden Söhne Otto und Gottfried mehrere Karten, deren Illustrationen den Alltag der Soldaten an der Front auf satirische Weise wiedergeben.

Leopold Wolf, Oberleutnant in der Reserve beim k. u. k. Festungsartillerie-Regiment Nr. 7, erlebt den Ersten Weltkrieg unter anderem am östlichen Kriegsschauplatz und an der Italien-Front. Die umfangreichen Fotoalben des Wieners lassen nicht nur auf seinen Alltag als Offizier schließen, sondern beinhalten auch Aufnahmen von kriegsbedingten Zerstörungen und von gefallenen oder gefangengenommenen Soldaten der sich gegenüberstehenden Mächte. 1917 heiratet Leopold Wolf die Modistin Christine Antonizek, die er wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kennengelernt hat.

Johanna Wimmer (geborene Stiglitz) wächst in Lundenburg (heute Břeclav/Tschechien) auf und beginnt 1913 im Alter von siebzehn Jahren damit, ein Tagebuch zu führen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges erweitert sie ihre Aufzeichnungen des Erlebten und Erfahrenen durch eine propagandistisch verklärte Sicht auf das Kriegsgeschehen, dessen Tragweite für ihr persönliches Umfeld sie nur zögerlich wahrnimmt. Johanna Wimmer übersiedelt vermutlich noch vor Ende des Krieges nach Wien, wo sie ihren späteren Mann Franz Wilhelm Wimmer kennenlernt.