Ladislaus Pataki: Der Kaluser-Tanz der Rumänen, Illustration, 1902

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Thema

Die Rumänen

Die rumänische Sprachgruppe hatte im Zeitalter der Nationalismen mit zahlreichen Benachteiligungen zu kämpfen. Das Fehlen einer sozialen und ökonomischen Führungsschicht führte zu einer verspäteten Nationswerdung. Die nationale Emanzipation aus der politischen Bevormundung durch anderssprachige Eliten war daher stark von sozialen Forderungen durchwoben.

Eine besondere Rolle spielte dabei der Klerus, der im ländlichen Milieu der überwiegend bäuerlichen rumänischen Gesellschaft eine Autorität darstellte. Aus seinen Reihen stammten die Pioniere einer kulturellen Identität unter den Rumänen.

Die wachsende nationale Bewegung forderte einen Zusammenschluss der rumänischen Siedlungsgebiete, die innerhalb der Habsburgermonarchie auf mehrere Kronländer verteilt waren. Der Reibebaum der rumänischen nationalen Führer waren die Magyarisierungsmaßnahmen der ungarischen Staatsgewalt in Siebenbürgen, dem wichtigsten Siedlungsgebiet der Rumänen in der Doppelmonarchie.

Während des Ersten Weltkriegs verstärkte sich das Verlangen nach einer Vereinigung mit Rumänien, das sich im Laufe des 19. Jahrhunderts als unabhängiger Nationalstaat aus der osmanischen Oberherrschaft befreien konnte und den Irredentismus unter den in ihrer nationalen Entfaltung behinderten ungarischen Rumänen förderte.