Die Doppelmonarchie: Cisleithanien & Transleithanien
Die Österreichisch-Ungarische Doppelmonarchie war durch den Ausgleich von 1867 entstanden. Die Habsburgermonarchie hatte nun zwei Hauptstädte: Wien und Budapest. Die beiden Reichshälften waren durch eine gemeinsame Armee und eine gemeinsame Außenpolitik verbunden. Stärkstes Bindeglied war der Monarch, der die Einheit des Reiches verkörperte.
In allen anderen staatlichen Belangen erhielt Ungarn nun eine vollständige Autonomie. Es existierten nun zwei gesonderte Regierungen und zwei Volksvertretungen nebeneinander: Der Reichsrat in Wien vertrat nur die Länder der österreichischen Reichshälfte („Cisleithanien“), während für die ungarische Reichshälfte („Transleithanien“) in Budapest ein eigenes Parlament in einem imposanten Neubau am Ufer der Donau tagte. Die beiden Teilstaaten nahmen in der Folge eine sehr unterschiedliche Entwicklung.