„Der Betrachter kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass im publizistischen Kampf um Auflage und Gehör diejenige Deutung begünstigt wird, welche die jeweils pointierteste und prägnanteste Epochenetikettierung hervorzaubert.“
In Abhandlungen und in der Berichterstattung über den Ersten Weltkrieg tauchen immer wieder dieselben Begrifflichkeiten und Etikettierungen auf. Viele von ihnen sind eine Übernahme aus der Kriegszeit selbst oder aus den Jahren nach dem Krieg. Sie repräsentieren – großteils unreflektiert – eine Sicht, die dem heutigen Forschungsstand nicht mehr gerecht wird. Gleichzeitig schreiben sie Narrative fort, die aus gegenwärtiger Perspektive problematisch erscheinen.