Briefwechsel zwischen Maximilian Liebenwein und Clementine Essigmann

Auszug aus einer Serie von Briefen, die Maximilian Liebenwein im Krieg an seine Schwägerin Clementine Essigmann schrieb. Diese übernahm nach dem Tod seiner Frau Anny Essigmann die Erziehung seiner Kinder.

Im Felde, am 6 August 1917.

Liebe Schwägerin! Heute war
ein großer Ehrentag für unser
Korps. Um 9h ist der Kaiser
Karl gekommen. Wir erwarteten ihn
selbfünft an der Brücke. Excellenz Köress
mit seinem Adjutanten, und Exc. Fabini mit
seinem Generalstabschef und mir. Hier
war ich Zeuge, wie Held Köress zum
Feldmarschall ernannt wurde, und mein
Korpskmdt den Leopoldsorden I. Klasse er-
hielt. Wir fuhren hinauf vom Jubel
umbraust und von Blumen überschüttet
in die festlich geschmückte Stadt. Es
würde zu lange dauern, wollte ich
Dir das alles beschreiben. Das Tedeum,
die Aufstellung der Tapfersten Mannschaften
und Offiziere, die Schulkinder, die Bauern
usw. Nur einen Augenblick will
ich hervorheben, wie der