Karin Kaltenbrunner
Max Jud
Im September 1915 schreibt der erst achtzehn Jahre alte Tiroler Max Jud einen Feldpostbrief an seinen Stiefbruder Franz Plattner, in dem er von seinen aktuellen Erlebnissen am südlichen Kriegsschauplatz berichtet. Seine enthusiastischen Schilderungen der Gefechte mit den Italienern zeugen von einer tiefgreifenden Euphorie und patriotischen Begeisterung für die kriegerische Auseinandersetzung mit den „walschen Ludern“. Max Jud fällt als Leutnant des k. u. k. Tiroler Kaiserjäger-Regiments Nr. 1 im Juni 1918 bei einem der letzten Gefechte bei Sant’Andrea am Piave.
Fotografien aus der Hinterlassenschaft von Rudolf Richter
Rudolf Richter
Der aus Wien stammende Oberleutnant Rudolf Richter ist im Ersten Weltkrieg unter anderem in Kötschach-Mauthen stationiert und erlebt den Gebirgskrieg gegen Italien in den Karnischen Alpen. In zahlreichen Fotografien dokumentiert er die Gegebenheiten eines Kriegsschauplatzes in über zweitausend Metern Höhe, dessen topographische und klimatische Bedingungen häufig selbst zu einer Bedrohung für das Leben der Soldaten werden. So wird auch Rudolf Richter bei einem Lawinenabgang verschüttet, übersteht dieses Unglück jedoch unbeschadet.
„Faust“-Exemplar aus der Hinterlassenschaft von Ernst Hortner
Ernst Hortner
Der Wiener Ernst Hortner nimmt im Ersten Weltkrieg an den Kampfhandlungen an der Balkan- und an der Italien-Front teil. Als belesener Student der Architektur wählt er in den Jahren seiner Abwesenheit einen besonderen Begleiter: ein Exemplar von Goethes „Faust“, das ihn mit seinen eigenen Worten „auf dem Winter-Feldzuge durch ganz Serbien u. ins Innere von Montenegro, in die Berge bei Ipek, in den Kriegs-Jahren 1915/16“ begleitet.