Die nationale Interpretation der Geschichte des tschechischen Volkes betonte stets das demokratische Element. Die Nationswerdung wurde hier als Emanzipationsversuch breiterer Volksschichten aus feudaler oder nationaler Unterdrückung verstanden. Von den Gegnern aus dem Lager der Verteidiger einer deutschen Hegemonie in Böhmen wurden die Tschechen abwertend als „plebejisches Dienstbotenvolk“ bezeichnet.
Prag (tschech. Praha), die Hauptstadt des Königreiches Böhmen, war seit jeher eine zweisprachige Stadt, in der Deutsche und Tschechen nebeneinander lebten. Die Geschichte der Stadt war geprägt von der wechselnden Gewichtung der Sprachen. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts schlug das Pendel zugunsten der Tschechen aus.
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