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Telegramm von Georg Trakl an seinen Verleger Kurt Wolff, 25. Oktober 1914

Telegramm von Georg Trakl an seinen Leipziger Verleger knapp vor seinem Tod

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  • Kapitel

    „Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen“: „Grodek“ als Vermächtnis des Lyrikers Georg Trakl

    Am Abend tönen die herbstlichen Wälder

    Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
    
Und blauen Seen, darüber die Sonne
    
Düster hinrollt; umfängt die Nacht
    
Sterbende Krieger, die wilde Klage

    Ihrer zerbrochenen Münder.
    
Doch stille sammelt im Weidengrund

    Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt,

    Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;

    Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
    
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
    
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
    
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;

    Und leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes.

    O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre,
    
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,

    Die ungebornen Enkel.