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Amtliche Kundmachung des Bürgermeisters von Neusatz (ungar. Ujvidék bzw. serb. Novi Sad; im heutigen Serbien gelegen) vom 6. Oktober 1915

In drei Sprachen (Ungarisch, Deutsch und Serbisch) werden Vorfälle von "Desertation" der Kriegsgefangenen und deren Unterstützung aus der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Unterweisungen sowie Verbrechen gegen die Heereslieferungen angesprochen. Es werden polizeiliche Schritte angekündigt. Zuwiderhandelnde müssen mit „unerbittlicher Bestrafung“ rechnen.

Verwendet bei

  • Objekt

    Auf der (Fahnen)Flucht

    Desertion war ein Phänomen, das die Armeen im Ersten Weltkrieg alle vier Jahre lang begleitete – so auch die multinationale Habsburgerarmee. Diese amtliche Kundmachung aus dem Jahr 1915 thematisiert in drei Sprachen (Ungarisch, Deutsch und Serbisch) Fälle von Desertion durch Kriegsgefangene und deren „absichtliche“ Unterstützung durch die heimische Zivilbevölkerung. Diese wird – als „Verbrechen gegen Heereslieferungen“ – unter „unerbittlich[e]“ Bestrafung gestellt

  • Kapitel

    Der Krieg nach dem Krieg – Aufarbeitung, Heimkehr und Rückschau

    Die von den Literaten aufgenommenen Themen waren vielfältig. Sie reichten von der Kriegsbegeisterung über die Kriegspropaganda bis zu Schlachtenschilderungen mit individuellen Erlebnissen und Gefühlen. Ebenso unterschiedlich waren die Textsorten, die eingesetzt wurden – etwa Tagebucheinträge, Essays, Gedichte, Dramen und Romane.

  • Kapitel

    Apathie und Widerstand – Die Stimmung in der Bevölkerung

    In den Parlamenten der Mittelmächte hielten sich die alten Eliten. Unfähig, sich aus der Kriegsfessel zu befreien, klammerten sie sich weiterhin an die Illusion eines „Siegfriedens“. In der Bevölkerung hingegen ließen die langen Listen der Gefallenen, die Präsenz von Kriegsinvaliden und die Versorgungsengpässe Zweifel an der Sinnhaftigkeit des anfangs begrüßten Krieges aufkommen.