Kriegstagebuch aus der Hinterlassenschaft von Rupert L.

Auszug aus den Tagebucheinträgen von Rupert L. am östlichen Kriegsschauplatz, verfasst im September 1915 bei Dubno

[…] Am 22 mußten wier von den Bauernhäusl ausziehen weil ein Oberleutnant einzog. Wier bauten uns einige Erdhöhlen die wier mit Zelten oder Stangen Äste und Kot darauf deckten. Nachmittag wurde ich wieder Wachkomandant da bauten wier uns für die Wache ein Tadelloses Häusl. Abens kamen die vom Profiant fassen zurück. Am 23 mußten wieder einige fassen fahren. Abens legte ich mich bald schlafen und schlief gut hörten auch vom schießen nichts den um 4 Uhr machten die Russen einen heftigen Sturm sagten die andern. Um 5 1/4 früh wurden wier

plötzlich Alle Wach, den die Russen machten plötzlich heftigen Sturm und es krachte an allen Ecken und Enden fürchterlich. Um 6 Uhr hieß es Alles Marschbereit es wurde Alles zusammen gepackt und mußten warten auf Befehl. Es kamen ein paar Wagen um Munitzion es schaute schon zimlich schlim aus für uns die Russen hatten schon einen Theil durchgebrochen und waren uns schon sehr nahe wier konten einen großen Theil des Schlachtfeldes übersehen, die Schrabnels explodirten Blizt auf Blitz es war ein hartes ringen bald drangen die unsern vor bald die Russen wier standen immer Marschbereit Mittags kamen die Batterien fassen an es kam Wagen um Wagen wenn die andern gefüllt waren standen schon