Briefwechsel zwischen Maximilian Liebenwein und Clementine Essigmann

Auszug aus einer Serie von Briefen, die Maximilian Liebenwein im Krieg an seine Schwägerin Clementine Essigmann schrieb. Diese übernahm nach dem Tod seiner Frau Anny Essigmann die Erziehung seiner Kinder.

liebsten und besten Freunde zugleich. Schließlich werden ich
und der alte Foxl [Hund] vielleicht die letzten sein, die mit dem
17 Korps den Vormarsch in Russland und die Offensive in Tirol
mitgemacht haben. – Jetzt ist großes Geriss um den Stabszug.
Berg und seine Ulanen wollen mich als Nachfolger – Ich
werde aber wahrscheinlich nicht der Nachfolger, denn es bewirbt
sich auch der neue Personaladjutant darum. Ich lasse die Dinge
an mich herankommen wie sie kommen mögen!
Wenn Berg und Bayer fort sind, werde ich bei den Aerzten
(Saar, Philipp und Bugel) und bei den Telegraphen und Telephon-
offizieren Anschluss finden, um nicht allzu einsam zu sein.
Auch ist noch der „Schackerl“ Reicher da, mit dem ich immer
meinen Spaß habe. Zeit wärs, dass die Unterseeboote dem
Krieg ein jähes Ende bereiten! Möge den Engländern bald
der Magen knurren. – Gestern bekam ich Nachricht von der
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst (VI Luftbadgasse 17), dass