Nationale Standpunkte zum Krieg

Die Habsburgermonarchie als staatlicher Rahmen für die kleineren Nationalitäten Zentraleuropas wurde bis 1914 kaum ernsthaft in Frage gestellt, weder von innen noch von außen. Bei Ausbruch des Krieges betonten die Vertreter der Nationalitäten zunächst ihre Loyalität zu den Kriegszielen der Habsburgermonarchie.

Erst als die Schwächen und Defizite der Doppelmonarchie angesichts der Ausnahmesituation des Ersten Weltkriegs dramatische Auswirkungen zeigten und die Erschöpfung und Reformunfähigkeit des Systems „k. u. k.“ offenbar wurden, trat in den politischen Zirkeln der einzelnen Nationalgesellschaften eine deutliche Veränderung auf. Da angesichts der repressiven Maßnahmen des Staatsapparates, offene Kritik zu äußern, immer gefährlicher wurde, übernahmen zumeist Politiker im Exil die Führungsrolle. Die Existenz innerhalb der Habsburgermonarchie wurde nun nicht mehr als unveränderliche Konstante gesehen. Unter dem Schlagwort des nationalen Selbstbestimmungsrechts tat sich als neue Option die Zukunft in einem selbstständigen Nationalstaat auf.

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