Kriegszustand

Der großflächige Einsatz neuer technischer Mittel und die Veränderung von Kriegsführungstaktiken forderten im Ersten Weltkrieg einen bis dahin nicht gekannten hohen Blutzoll. Der Bewegungskrieg wurde zunehmend von lange andauernden, zermürbenden Stellungskriegen abgelöst, die durch das Anlegen von Schützengräben und Befestigungsanlagen gekennzeichnet waren. Die Grabenkämpfe an der Westfront hielten über vier Jahre an. Der Krieg wurde zum Zustand, ohne dass sich die Frontverläufe wesentlich verschoben hätten. Der Stellungskrieg veränderte die traditionelle Vorstellung vom Krieg: Er führte zur Entmenschlichung des Individuums, das wie Waffen zum Material wurde und in der Spekulation auf Ausblutung des Gegners endete. Im historischen Gedächtnis sind Schilderungen und Bilder von Schützengräben, zerstörten Landschaften und riesigen Soldatenfriedhöfen mit unzähligen Kreuzen, wie beispielsweise jener in Verdun, geblieben.

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