Als „Erinnerungsort“ wurde der Erste Weltkrieg in Österreich und auch in Deutschland vom Gedenken an den Zweiten Weltkrieg und an den Holocaust überlagert. Im Zyklus der Jubel- und Gedenkjahre waren die Achter-Jahre (1918, 1938) stets präsenter als die „kleineren“ Vierer-Jahre (1914, 1934). Das Jahr 1918 markierte im historischen Gedächtnis Österreichs weniger das Ende des Ersten Weltkriegs als den Untergang der Monarchie und löste damit auch die endlosen Diskussionen um die Identität des einstigen Weltreiches aus, das durch die Pariser Vororteverträge zum Kleinstaat geworden war.