Medium

"Soldatenhumor“, Feldpostkarte von Ottokar Hanzel, 20.08.1914

Kurz nach Kriegsbeginn schilderte Ottokar Hanzel seiner Ehefrau die neuesten humoristischen Sprüche unter den Soldaten, die er mit "Soldatenhumor" betitelte. Als Beispiele führte er an: "Nickerl duck' di, d'schware druckt di", "Jeder Schuß, ein Russ, jeder Stoß ein Franzos", "Serbien muss sterbien", "Hier werden Kriegserklärungen in beliebiger Zahl angenommen"

Verwendet bei

  • Kapitel

    ‚Kriegsbegeisterung‘ versus Sehnsucht nach Frieden

    Aus der Perspektive der Gegenwart lassen einen die bildlichen Zeugnisse der öffentlichen ‚Kriegsbegeisterung‘ vom August 1914 meist mit Verwirrung und auch etwas Hilflosigkeit zurück. Nach den Kriegs- und Genoziderfahrungen des 20. Jahrhunderts ist es kaum nachvollziehbar, dass der Ausbruch eines Krieges derart begrüßt wurde. Dennoch bezeugen Fotodokumente, dass Menschenmassen in Wien, Berlin oder Paris darüber ‚jubelten‘, wie es damals hieß.