Feldpostbrief von Rupert L. an Monika L. vom 6. August 1915, Seite 3f
So werden die Leute wieder weniger. Du möchtest wissen wie weit wier in Russland herin sind beiläufig 120 Kilometer von der Galizischen Grenze aber wier hatten viel weiter weil wier nicht grad herkamen. Der Herr Plappert hat nun doch nicht spass gehabt wie er mir geschrieben hat das ich in in Oberndorf nicht mehr sähe ist schon recht schade darum Was werdet ihr für einen bekommen hoffendlich doch wieder einen rechten. Was ist es mit dem Schmiedbauer Nikl ist er wieder zur Bahn Wache gekommen und wie schaut er aus ist er ganz gesund er soll mir einmal schreiben
Grüße an ihn.
Hat den Weitzen der Wind ausgestosen oder hat es auch gehagelt mit den Gewittern habt ihr recht zu thun heuer. Jetzt werdet ihr schon eingeerntet haben wen das Wetter gestimmt hat. Haben andere noch nicht viel getroschen weil zu euch so viel ums Getreide kamen. Wie geht es den den Russen beim Akern habens sies schon gelernt schreibe mir vom Hauer und Obermüller die Adres wieder ist der Bauerstadter Hans in Südtirol oder noch da. Sag der Franzi sie soll besser folgen sonst bringt ihr der Vater nichts heim. Nunn muss ich schließen mit vielen Grüßen an dich Kinder Eltern und Alle im Hause auf Wiedersehn hoffend dein Gatte.
/Grüße an Alle.