Feldpostbrief aus der Hinterlassenschaft von Max Jud
Feldpostbrief von Max Jud an seinen Stiefbruder Franz Plattner, verfasst im September 1915 an der Italien-Front
zum Schluße flohen die Hunde schon als wir mit dem Bajonett und mit den Handgranaten kamen. Sie waren nämlich schon in insere Gräbn und hatten sich dort ansiedeln wollen. Da haben die Teppen nimmer „avanti eviva Savoya e avanti bajonetto con coraggio“ geschrieen sondern „Gnate nikt schiessen.“ Wir machten auch 38 Gefangene dann 4 Offiziere (einer a tükischer Schedl der hat mir in Revolver nit gebn wolln und hat gemeint ein Offizier muß her und meine Waffen abnehmen. Hab ich halt dann auf höttingerisch Auskunft geben und habn sein Revolverchen abergerissen) Dann erbeuteten wir auch 8 Maschinen die die Tiger selbst abertragen haben mußten. Ich ging dann abends mit Gefangenen als Begleitmanschaft heim wo ich überall grinsend empfangen wurde. Leider fiel dort am 6. IX mein Kolleg Rudolf Reitter (Sternkornist) und der Sohn von Dr Schumacher wurde schwer jedoch nicht lebensgefährlich verwundet mit Dum Dum.
Nun Schluß für heute Dein Bruder Maxl
Bitte schreib mir wiedereinmal.
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