Briefwechsel zwischen Maximilian Liebenwein und Clementine Essigmann
Auszug aus einer Serie von Briefen, die Maximilian Liebenwein im Krieg an seine Schwägerin Clementine Essigmann schrieb. Diese übernahm nach dem Tod seiner Frau Anny Essigmann die Erziehung seiner Kinder.
„das Kommando des Landsturm Inf. Regts 409“, Feld-
post Nr 103 ein par Littographieen von mir
als Geschenk zur Vergeltung der großen Liebenswürdig-
keit. (und zwar „Nibelungentreue“, die kleine
Barbara, den neuen Georg, und Anbetung der Könige),
ferner „an den Feldkuraten des Lst. Inf. Regts 409
ein par Ansichtskarten: (liebe Frau im Weinberg,
Anbetung, Robend, Europa). –
Eben kam Dein Brief vom 16/2. – Kannst
Du nicht die Kohlen (Anthrazit), die jetzt
noch in meiner Werkstatt sind, kübelweise holen
und in der Wohnung verwenden? Es sind glaube
ich noch bei 2 Zentner. –
In den nächsten Tagen erwarten wir Regenwetter
oder Angriffe der Italiener. Ich glaube aber
mehr an Codornas Regenschirm. – Auf meinem
Bett liegt der Kommandofoxl [Hund] und schnarcht.
Meinen katzwürdigen Herrn habe ich leider durch die
Übersiedlung verloren. –
Ich grüße Dich und die Kinder in Treue und
von Herzen, und hoffe dass die Uboote ihre
Pflicht derart erfüllen werden, dass ich mein
Fähnlein bald nach Theresienstadt heimführen
darf. Mir, meinen Ulanen und Pferden geht es
gut. Wir leben, so gut dies in Č [Čepovan] möglich ist.
Ich verbleibe Dein dankschuldiger Schwager
Maximilian