Briefabschriften aus der Hinterlassenschaft von Friedrich Schmidt
Auszug aus einer Serie von Feldpostbriefen von Friedrich Schmidt in Abschrift seiner Mutter Ernestine, verfasst im August 1917 im Raum Monfalcone
die Italiener zurückgehaut. Ich könnte Euch sehr viel über die jetzigen Ereignisse erzählen, sehr intressante Sachen. Die Karte nach Laibach habe ich natürlich nicht bekommen. Die überraschende Nachricht war daß ich zu L. FA kam. Ich bleibe vorläufig noch bei der Battr. Natürlich ist die andere Battr. auch L. FA. Postnummer bleibt die gleiche, bis ich Euch die andere bekannt gebe, ich bekomme die Post auch so. Mit Wasser sind wir immer versorgt es sind hier Leitungen aus Eisenrohren gebaut. und trinken tun wir Thee. Wißt Ihr genau, wo ich stehe? Hier ist es sehr heiß noch und viel Staub. Zu essen haben wir reichlichst. Wir wurden neulich äußerst heftig
beschossen am 19. mit 21. u 28 und dergleichen „Spuckerln“. Da hat es wohl gehörig gekracht. Wir schießen sehr viel auf Flieger. 700 Schuß täglich mit 12 Geschützen im Durchschnitt. Ich habe Euch vorhergehend nur kurze Karten geschickt da wir keine Ruhe hatten und immer bereit waren…… Mach Euch nicht zu viel Sorgen um mich, es wird auch hier wieder ruhiger werden. Mir geht es gut, bin gesund und wir führen hier momentan ein Leben wie Zigeuner, also ganz eigentümlich zur Abwechslung. Die Post wird wohl äußerst unreglmäßig gehen müssen wir uns halt gedulden. So küßt und umarmt Euch innigst Eur Fritz