Kriegstagebuch aus der Hinterlassenschaft von Franz Tauschmann

Auszug aus den Tagebucheinträgen des Volksschülers Franz Tauschmann zum Kriegseintritt Italiens und zu verschiedenen Kriegshilfsaktionen, verfasst Ende 1915 in Altenmarkt bei Fürstenfeld

3. Zum Himmel schreut die Tücke
Sie wird gerähnit sein
An England und Italien
An allen den Kanaillen
Wird sie gerächet sein.
Da unsere Truppen schwere Kämpfe gegen Rußland zu bestehen hatten, glaubte Italien mit Leichtigkeit in Tirol, Kärnten und Küstenland einzudringen und diese Länder ohne große Mühe zu erobern. Aber es hat sich gründlich getäuscht. In den Alpenländern meldeten sich freiwillige, junge und alte Standschützen um im Verein mit den Landsturmmännern die Grenzen gegen den treulosen welschen Feind zu verteidigen. Der erste Ansturm des Feindes mißland.

Ende Juli wurde das 3 Korps von der russischen Front an die italienische beordet. Die Steirer und Kärntner die ein ganzes Jahr ruhmvoll gegen Rußland gekämpft haben, haben wiederholt selbst gebeten, auch gegen die verwünschten „Katzelmacher“ kämpfen zudürfen. Als ihre Bitte endlich, Ende Juli gewährt wurde, da war für den Feind jede Hoffnung auf Erfolg vergebens. Vier große Isonzoschlacht wurden geliefert, aber die Welschen kamen nicht weiter. Aus Zorn, schossen sie die freie Stadt Görz zusammen. Am Ende des Jahres 1915 stand der Feind genau dort, wo er am 23 Mai gestanden.