Feldpostkorrespondenz aus der Hinterlassenschaft von Karl Artner

Auszug aus einer Serie von Feldpostkarten von Karl Artner an seine spätere Ehefrau Karoline Eigner, verfasst im Zeitraum April 1915 bis August 1916 an diversen Orten des östlichen Kriegsschauplatzes

6. VIII. 16.
Liebste Kleine!
Vorallem grüße ich dich, sowie deine wehrten Eltern und Gesch. Bin gesund, was ich auch von dir und den deinen hoffe, daß sie sich der besten Gesundheit erfreuen. Wir hatten wieder Gefechte gehabt, wo es mit den Russen bis auf Bajonett kam, darum mein langes Schweigen. Wir liegen jetzt in einen Wald, und da denke ich immer an unsere schönen Spaziergänge im Wienerwald. Hoffentlich wird die Zeit wieder kommen, wo es dann noch viel schöner sein wird, oder wieder eine Heurigenpartie mit Fr Fuchs und deine Schwägerin. O, selige Zeit kehre zurück. Was spricht man in Wien über den Krieg. Wie geht es allen Bekannten, zum Beispiel Fischer Poldi, deiner Tante in Pötzleinsdorf, sowie alle deine Bekannten. Lasse sie alle herzlichst grüßen
Es grüßt dich herzlichst bis auf ein Wiedersehn dein tr. Karl