Kriegstagebuch aus der Hinterlassenschaft von Viktor Kenn

aber ohne Waffen nicht als Stürmer sondern als Gefangene Unterwegs wurden immer größere Gruppen von Gefangenen an uns angeschlossen. An zur Seite geschobenen spanischen Reiter ging der Weg über M.H Messegaria gegen Ugrynov. Ich hatte wegen der Morgenkühle meinen Regenmantel an, das kam mir sehr zu statten. Ich öffnete meine Kartentasche. Blatt für Blatt wurde zerrissen. Befehle, Spezial- u. Generalkarten, Skizzen, Tagebuchblätter Fotografien. Alles, alles was nur irgend wie Wert für den Gegner hatte wurde ganz klein zerrissen und verstreut. Mein Prismenbinokel hatte man mir mit den Waffen zugleich genommen. Mein Fuß schmerzte mir wahnsinnig, um mich nicht Kolbenstößen u. Nagaikahieben auszusetzen marschierte ich weiter. Mitten in all dem Elend konnten wir uns doch eines Lächeln nicht erwehren als Hptm. X. seinen Durst mit einem Schluck aus der Flasche löschen wollte Ein fürchterliches Gesicht, aber machte und zu spucken begann ohne Ende. In der Eile des