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    Misstöne im Konzert der europäischen Großmächte

    Der Kanon der Großmächte, wie er im Wiener Kongress (1814/15) im Sinne der Gleichgewichtspolitik festgelegt wurde, bekam gegen Ende des 19. Jahrhunderts deutliche Risse. In Europa hatte sich das Machtgefüge verschoben.

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    Der „kranke Mann an der Donau“

    Zar Nikolaus II. prägte angesichts des unaufhaltsamen Zerfalls des Osmanischen Reiches im 19. Jahrhundert das Bild vom „kranken Mann am Bosporus“. Ein weiteres Großreich in der Krise war Österreich-Ungarn.

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    Der Zustand der Habsburgermonarchie am Vorabend des Krieges

    Um die Jahrhundertwende erlebte die österreichisch-ungarische Monarchie eine Blütezeit auf dem Gebiet der Kunst und der Wissenschaften, während das Land gleichzeitig von scheinbar unlösbaren sozialen und nationalen Konflikten erschüttert wurde. Unter der schillernden Oberfläche laborierte das Habsburgerreich an einer tiefen Krise.

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    Flucht nach vorne

    Um 1900 kam es zu einem Generationswechsel in der politischen Führung. Der alte Kaiser zog sich zunehmend aus der Tagespolitik zurück und wurde immer mehr auf eine Symbolfigur reduziert.

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    Spiel mit dem Feuer

    Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger am 28. Juni 1914 gilt gemeinhin als der Auslöser des Ersten Weltkrieges. Doch der kausale Zusammenhang ist bei Weitem nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint.

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    Die letzten Schritte in den Krieg

    Der Gemeinsame Ministerrat der österreichisch-ungarischen Regierung forderte am 7. Juli 1914 eine „rasche Entscheidung des Streitfalles mit Serbien im kriegerischen oder feindlichen Sinne“. Damit waren auf österreichischer Seite die Weichen auf Krieg gestellt.

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    Das Ultimatum

    Am 23. Juli 1914 veröffentlichte die Regierung Österreich-Ungarns ein Ultimatum an Serbien, das konkrete Forderungen enthielt, um eine Eskalation zu verhindern. Bei genauer Betrachtung werden die Bemühungen Wiens offensichtlich, möglichst unannehmbare Bedingungen zu stellen.

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    Die Kriegserklärung

    Am 27. Juli 1914 erbat Außenminister Berchtold von Kaiser Franz Joseph die Unterzeichnung der Kriegserklärung. Dies geschah ausdrücklich mit dem Hinweis, dass nun rasches Handeln gefragt sei, um mit der Schaffung von Tatsachen einer eventuellen Friedensinitiative der Triple-Entente zuvorzukommen.

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    Krieg als Ausweg?

    „Wenn die Monarchie schon zugrunde gehen soll, so soll sie wenigstens anständig zugrunde gehen.“ Dieser Kaiser Franz Joseph zugeschriebene Ausspruch wird oft stellvertretend für die allgemeine Erschöpfung der traditionellen Eliten der Habsburgermonarchie zitiert.

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    Der Krieg erobert die Stadt

    Wien war während des Krieges weder mit direkten Kriegshandlungen noch mit Kriegszerstörungen konfrontiert. Die Stadt zeigte sich so zwar äußerlich wenig verändert, der Krieg hinterließ aber dennoch deutliche Spuren. Er eroberte den Alltag, Kriegspropaganda und patriotische Begeisterung den Stadtraum. Letztere schwächte sich jedoch mit Fortdauer des Krieges und der Versorgungsmisere bald deutlich ab.

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    Umbauen für den Krieg: Die Baracken- und Lazarettstadt Wien

    Der Kriegsbeginn stellte für die dynamische Stadtentwicklung und die glanzvolle Baugeschichte Wiens eine Zäsur dar. Was gebaut wurde, diktierte der Krieg, sein unglücklicher Verlauf und seine ungenügende Vorbereitung und Organisation. Der stete Zustrom von Flüchtlingen und verletzten Soldaten erzwang den Umbau Wiens zu einer Baracken- und Lazarettstadt.

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    „Flüchtlingslager“ Wien

    Der Krieg wurde in Wien zunehmend „unübersehbar“. Bereits kurz nach Kriegsbeginn strömten Tausende, darunter viele jüdische Flüchtlinge in die Stadt. Sowohl die Stadtverwaltung wie die Regierung erwiesen sich letztlich als ungenügend auf diese Situation vorbereitet. Und auch unter der Wiener Bevölkerung machten sich bald Neid, Aggression und verstärkter Antisemitismus bemerkbar.

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    Kriegswirtschaftszentrale Wien

    Der Kriegsausbruch zog eine Umstellung der Wirtschaft auf den Krieg nach sich, die mehrere planwirtschaftliche Elemente und Züge einer Wirtschaftsdiktatur aufwies. Verbunden war dieser Prozess mit einer Militarisierung der Betriebe und Arbeitsverhältnisse. Bald machte sich ein Arbeitskräftemangel bemerkbar, der vor allem durch vermehrte Frauenarbeit kompensiert wurde. Dass man auf einen Krieg dieser Dauer und Intensität nicht vorbereitet war, zeigt nicht zuletzt ein Blick auf die katastrophale Versorgungssituation der Wiener Bevölkerung. Es mangelte an nahezu allem.

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    Abschied von der „Welt von gestern“

    Mit Fortdauer des Krieges verdichteten sich die Anzeichen, vor einer entscheidenden Wende zu stehen. Der anfängliche Hurrapatriotismus und die nationale Begeisterung waren einer Ernüchterung, oft Verbitterung gewichen. Es ist das Jahr 1916, das als entscheidender Wendepunkt in der Wahrnehmung des Krieges ausgemacht wird. Dies war auf die Zunahme der Versorgungsengpässe zurückzuführen wie auf wenig verheißungsvolle Nachrichten von der Front. Dazu starb mit Kaiser Franz Joseph I. der wichtigste Repräsentant der „Welt von gestern“.

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    Hilfe zur Selbsthilfe: Wilde Siedlerbewegung und Abholzung des Wienerwaldes

    Mit Kriegsbeginn erlahmte die Wohnbautätigkeit vollends. Es war jedoch trotz vielfach katastrophaler Wohnverhältnisse weniger der Wohnungsmangel als vielmehr die akute Versorgungsnot, die zur Verbreitung von Kleingärten beitrug. Die spontane, von unten kommende und sich während des Krieges verbreiternde Siedlertätigkeit zielte vor allem auf die Eigenproduktion von Nahrungsmitteln.

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    Umsturz der Werte: Das Nachkriegswien

    Die alte Welt geriet immer mehr aus den Fugen. Der Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und die Ausrufung der Republik stellten zwar eine eindeutige Zäsur dar, Kriegszeit und Nachkriegszeit zeigten aber auffällige Parallelen. Für die Wiener Bevölkerung war noch lange keine Erleichterung bzw. Verbesserung der Lebensumstände zu bemerken. Hinzugekommen war je nach Weltanschauung die Furcht vor bzw. die Hoffnung auf Revolution und Rätediktatur. Von Ende Oktober 1918 bis Juni 1919 war Wien Schauplatz blutiger Demonstrationen und Zusammenstöße.

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    Die Lichtbild- und Photostelle des KPQs

    In der zweiten Kriegshälfte verlagerte sich der Fokus der Kriegsberichterstattung auf das Medium der Fotografie. Durch den Einsatz offizieller Kriegsfotografen verfolgte das KPQ den Anspruch, die visuelle Wahrnehmung des Krieges in der Öffentlichkeit zu lenken.

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    Das Scheitern der privaten Wohlfahrt

    Eher propagandistischen als realen Wert hatten die vielen in guter Absicht von privaten Vereinen organisierten Fürsorgemaßnahmen zugunsten der Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwen.

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    Die Heilanstalten

    Nach der Verwundung begann für die Soldaten ein oft monatelanger Weg durch die verschiedensten Heilanstalten des Hinterlandes. Viele Spitäler waren nur als Provisorien eingerichtet.

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    Arbeit für Kriegsbeschädigte

    Kriegsbeschädigte wieder arbeitsfähig zu machen, war nicht genug. Schon im Krieg wurden daher Maßnahmen gesetzt, um sie auch tatsächlich wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern.

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